Mensch und Garten: Beziehungsstatus kompliziert
Die sozialen Medien machen es vor. Mit einem Klick offenbart man, ob man Single oder verliebt ist, verheiratet oder in einer offenen Beziehung lebt. Übertragen auf das Verhältnis Mensch und Garten, würde der Gartenplaner Jörg Pfenningschmidt in den meisten Fällen wohl die Kategorie „Es ist kompliziert“ ankreuzen.
Dabei könnte die Beziehung zwischen Mensch und Garten so schön sein. Die Blätter der Buchenhecke rascheln im Wind, zwischen Rittersporn und Margeriten summen die Bienen, im Apfelbaum pfeift eine Amsel und irgendwo im Schatten genießen Gärtnerin und Gärtner nach getaner Arbeit ihre verdiente Ruhe. Klar - diese Idylle gibt es, aber sie wird immer seltener, meint Jörg Pfenningschmidt.
Der Gartenplaner naturnaher Gärten kommt viel rum und hat es mit Gärten zu tun, die einerseits - in Zeiten teurer Grundstücke - immer kleiner werden, andererseits immer mehr leisten müssen. Sie sollen Spielplatz und Parkplatz, Abstellfläche und vor allem pflegeleicht sein.
Bindungsangst
Zusammen mit dem Landschaftsplaner Jonas Reif hat Pfenningschmidt ein ziemlich lustiges Buch mit dem Titel „Hier wächst nichts“ geschrieben. Die beiden sind seit langem journalistisch unterwegs und haben mit spitzer Feder das Verhältnis von Hobby-Gärtnern zu Flora und Fauna aufs Korn genommen. Da herrscht Bindungsangst, weil Gartenarbeit die kostbare Freizeit kosten könnte.
Falsche Erwartungen
Es gibt falsche Erwartungen an die Beziehung zum Garten, wenn Menschen, die es gewohnt sind Dinge per Mausklick großzuziehen, zwei Wochen nach dem Pflanzen ungeduldig werden, wenn zum Beispiel der Wasserdost die Höhe von zwei Metern noch nicht erreicht hat.
Was Hänschen nicht lernt
Die Aussichten für entspannte Beziehungen in der nächsten Generation, sehen nach den Erfahrungen von Pfenningschmidt auch nicht gerade rosig aus.
„Wer heute einen Garten für eine Familie mit kleinen Kindern anlegt, muss bei der Beratung viele, viele extra Stunden einplanen, um die elterliche Panik vor Wasser (= ertrinken), Dornen (= Blutvergiftung), Giftpflanzen (= qualvoller Tod), Insekten (= allergischer Schock) und anderen Widrigkeiten der Natur (= Neurodermitis) einzudämmen.
"Du wir müssen reden"
An welcher diesen Thesen ist was dran? Wir haben den Praxistest auf einem Rundgang durch seinen Stadtteil Hamburg-Volksdorf gemacht, über diesen und jenen Gartenzaun geguckt - und über Pfenningschmidts eigene Beziehung zum Garten gesprochen. Sie hat ziemlich holprig begonnen.
Welche Beziehungskiller man in Sachen Garten vermeiden kann, was eine ideale Gartenbeziehung ausmacht und warum die Beziehung zum Garten immer auch Andere angeht - hören Sie in der Sendung.
Kontakt:
Jörg Pfenningschmidt
info@naturdesign-staudengarten.de
Webseite
P.S.
Ein Dank an die Künstlerin Martina Gilet, die uns erlaubte, eines ihrer Bilder als Titel zu verwenden. Es wurde während ihrer letzten Ausstellung in Verviers (Belgien) aufgenommen:
Atelier:
Martina Gilet
Rue Grand'Ry 205
4860 Pepinster
Belgien
Kontakt: martinagilet@hotmail.com
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