Ein zarter Frühlingsstrauß
„Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.“ So beginnt Mörike sein bekanntes Frühlingsgedicht und sicher hatte er all die kleinen Blaublüher vor Augen, die jetzt den Frühling säumen.
Ein erster kleiner Gartenstrauß mit blauen Tönen ist jetzt schon möglich, obwohl das Blau doch eigentlich so kostbar ist im Garten und die großen Blaublüher wie Iris oder Akelei gerade erst ihre ersten grünen Blätter treiben.
In diesem kleinen Strauß vereinen sich der Lerchensporn, die Traubenhyazinthe, Vergissmeinnicht und Lungenkraut. Da muss man sich schon sehr bücken, aber es lohnt. Jedes Pflänzchen ist eine Betrachtung wert.
So der Hohle oder der Gefingerte Lerchensporn (Corydalis cava und Corydalis solida), der sich als Geselle der Laubwälder im Sommer längst wieder in die Erde zurückgezogen hat, weil er sich ganz auf die Frühlingssonne konzentriert und jetzt ersten Nektar liefert.
Das Gefleckte bzw. Echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), das erste frische Hustenmittel im Garten, das besonders auf basischen Böden blau blüht.
Die Traubenhyazinthe (Muscari botryoides), die mit ihrem reinsten, tiefen Blau auf der roten Liste gefährdeter Pflanzen steht und sich mit Hilfe von Regentropfen vermehrt.
Und das Vergissmeinnicht (Myosotis), in dessen kleinen Blüten so viel Frühlingssehnsucht steckt − seine Blüten leuchten wie die Augen der frisch Verliebten.