Einfach mal Grün machen
Stellen wir uns vor, wir gehen durch eine Stadt und sehen vor lauter Pflanzen die Wände und Dächer nicht mehr. So weit wird es nicht kommen, aber zwei Brüder aus Neuss tun - jeder auf seine Weise - einiges dafür, dass das Grün in den Städten mehr wird.
Peter Küsters, der ältere der beiden Brüder, ist der erste Urban Climate Architect in NRW. Er berät Städteplaner, Architekten und kommunale Vertreter, wenn Bauprojekte anstehen. Aber er kann nicht nur empfehlen, mit welchen Pflanzen man Straßen. Dächer und Fassaden begrünt, damit sie nicht gut für das Klima sind, sondern auch für das Portemonnaie. Das ist gerade bei großeren Bauvorhaben wichtig, denn oft ist das Gebäudegrün das erste, was gestrichen wird, wenn Investoren oder Wohnungsbaugesellschaften mit spitzer Feder rechnen, wenn sie Wohnkomplexe, Einkaufszentren oder Parkhäuser bauen.
Der Nutzen von Grün lässt sich auf Heller und Pfennig beziffern
Doch seit eineinhalb Jahren ist es möglich, nicht nur die Kosten für Begrünung zu berechnen, sondern auch den wirtschaftlichen Nutzen. Denn wer begrünt, spart Energie, zum Beispiel für Klimaanlagen oder Regenwassermanagement. Von der Firma Greenpass, die Landschaftsplaner Peter Küsters in Wien mitgegründet hat, wurde ein aufwändiges Simulationsprogramm entwickelt, das diese Berechnung möglich macht - einzigartig in der Branche.
Der Praktiker im elterlichen Betrieb
Benjamin Küsters, der jüngere Bruder führt den elterlichen Gartenbaubetrieb Gartenhof Küsters in Neuss und hat sich ebenfalls auf Dach- und Fassadenbegrünung spezialisiert. Vom privaten Schuppendach, über die Innenraum Begrünung, bis hin zu Großprojekten wird begrünt. Und die Nachfrage wächst. Auch private Hausbesitzer wünschen sich ein begrüntes Dach. Mittlerweile gibt es sogar Wartezeiten bei spezialisierten Unternehmen. Eine Liste von Gebäudebegrünern in der eigenen Region findet man zum Beispiel beim Bundesverband Gebäudegrün.
Grün Hoch 3
Der Boom bei privaten sowie gewerblichen "Grünmachern" mag auch an den Förderprogrammen liegen, die immer mehr Städte und Kommunen auflegen. In Köln gibt es beispielsweise das Programm Grün Hoch 3, das neben Beratung auch finanzielle Unterstützung liefert. Bis zu 50 Prozent der Kosten einer Begrünungs- oder Entsiegelungsmaßnahme wird gefördert, maximal 20.000 Euro.
Zu heiß, zu trocken, zu viel CO2
Denn längst haben auch Städte und Kommunen erkannt, dass die Folgen des Klimawandels die Lebensqualität in den Städten bedroht. Immer öfter entstehen Hitzeinseln, lange Trockenphasen wechseln sich mit Starkregen ab, der die städtische Kanalisation überfordert und zu Überflutungen führt. Auf der anderen Seite, wird es immer enger in den Städten. Laut einer Schätzung der UNO, werden im Jahr 2050 Dreiviertel der Menschheit in Städten wohnen. Es gilt also, die Gratwanderung zwischen mehr Verdichtung und mehr Grün in den Städten hinzubekommen.
Warum Dachbegrünung nicht gleich Dachbegrünung ist, welche spektakuläre Dächer die Brüder schon begrünt haben und was man tun sollte, damit Dach und Fassade heil bleiben und welcher Baum gerade zum Star unter den Stadtbäumen avanciert - hören Sie in der Sendung
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