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DDR-Relikt mit Knack(s) – die Spreewaldgurke

30 Jahre nach dem Mauerfall gibt es das einstige Aushängeschild aus dem Gemüsekombinat noch, aber das sensible Kürbisgewächs hat es schwer.

„Grün, glänzend und pickelig, soll sie sein.“ sagt Uwe Schieban, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Unterspreewald im brandenburgischen 287 Seelen Dorf Dürrenhofe. Die ehemalige LPG, also Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, trägt immer noch die „Genossen“ im Namen. 

Uwe Schieban, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Unterspreewald mit den letzten Gurken dieser Ernte-Saison  © GartenRadio.fm

Vierundzwanzig ehemalige LPG-Mitarbeiter hatten sich nach der Wende zusammengetan und in einen eigenen Betrieb investiert. Heute besitzt die Agrargenossenschaft 800 Milchkühe und 1000 Mastbullen. Es werden Kartoffeln, Getreide, Rote Beete, Spargel und Dill angebaut. Und natürlich die Spreewald-Gurke.

Auf dem "Gurkenflieger" liegen bis zu 10 ErntehelferInnen auf einer "Pritsche" und ernten bauchlings die Gurken  © GartenRadio.fm

Genossenschaftlicher Charme


Im Hofladen der Agrargenossenschaft kann man von der Blumenerde, über frischen Dill bis hin zu den eigenen Dürrenhofer Spreewaldgurken alles kaufen, was die Agrargenossenschaft herstellt. Und wenn sich in der Kantine Mitarbeiter und Kunden beim Eintopf mit einem freundlichen „Mahlzeit“ begrüßen, versprüht das genossenschaftlichen Charme.

KoGo-Delikateßgurken waren zu DDR-Zeiten ein exklusiver Genuss  © GartenRadio.fm
Die Delikateßgurke war Luxus 


Schon zu DDR-Zeiten war die Spreewald-Gurke ein Aushängeschild, wenn auch ein exklusives. Normalbürger konnten die Delikateßgurken aus dem Spreewald oft nur zu Weihnachten kaufen. Nach der Wende blühte der Anbau weiter auf. Die Lohnkosten waren niedrig, es gab Erntehelfer aus dem Umland und der Anbau wurde staatlich gefördert. Nicht nur die LPG-Mitarbeiter wagten den Start in die Marktwirtschaft als selbstständige Gurken-Anbauer. Auch einige der Gurken-Einlege-Betriebe, die während der DDR enteignet worden waren, nahmen die Geschicke ihrer Betriebe wieder selbst in die Hand.

Allein in Lübbenau gibt es eine Handvoll Einlege-Betriebe  © GartenRadio.fm
Das Gurken-Mekka

Eines der „Einlegezentren“ im Spreewald ist Lübbenau. Das idyllische Städtchen mit mittelalterlichen Häusern, romantischen Kanälen und Scharen von Touristen steht ganz im Zeichen der Gurke.

Die Gurkenmeile von Lübbenau  © GartenRadio.fm
Es gibt ein Gurkenmuseum, der Gurkenradweg führt durch Lübbenau, und in der Gurkenmeile am Spreehafen, wo sich Gurkenstand an Gurkenstand reiht, werden Häppchen von Senf-, Honig-, Curry- und Meerettichgurken zum Probieren und Kaufen angeboten. Es sind die Gurken der Lübbenauer Gurkeneinleger.

Wo die Gurke ins Glas kommt

Rund eine Handvoll Einlege-Betriebe sorgt heute in Lübbenau dafür, dass die Spreewaldgurke ins Glas kommt. 

Cornelia Rosner führt heute in dritter Generation den Familienbetrieb SpreewaldMüller
Einer dieser Gurken-Einlege-Betriebe  ist SpreewaldMüller, ein Betrieb mit 23 Mitarbeitern, der vor fast 100 Jahren gegründet wurde und heute von Cornelia Rosner geleitet wird. Die Enkelin des Firmengründers führt den Betrieb in dritter Generation als Familienbetrieb - mit einer Unterbrechung allerdings. Im Jahr 1972 war der Betrieb, wie alle anderen Gurken-Einleger-Betriebe, vom DDR-Regime enteignet worden. Nach der Wende nahmen einige der Betriebe die Arbeit wieder auf. 

Grün, glänzend und picklig ist die ideale Einlegegurke  © GartenRadio.fm


Was die Spreewaldgurke so besonders macht, warum die Gurkenernte wie im Flug vergeht, welche Tipps Uwe Schieban und Cornelia Rosner für Hobby Gurken-Anbauer und Gurken-Einleger haben und warum es einen Knack(s) im Gurkenanbau gibt - hören Sie in der Sendung.  

 


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