Ein Hoch auf das Beet
Gärtnern in Hüfthöhe hat Konjunktur - im Reihenhausgarten, auf dem Balkon oder im Hinterhof.
Wer im Internet nach dem Begriff „Hochbeet“ sucht, wird förmlich überrollt von Angeboten. Rund ein halbe Million Treffer wuchern dem Ratsuchenden entgegen. Fertige Hochbeete aus Holz, Kunststoff oder Metall werden angeboten. Bauanleitungen laden zur Nachahmung und Ratgeber-Literatur zum Stöbern ein.
Darunter sind die Garten-Ratgeber von Folko Kullmann. Der Gartenbauingenieur aus Stuttgart schreibt seit Jahren leicht verständliche Gartenbücher für Praktiker und wird dafür regelmäßig mit Preisen belohnt.
Über Hochbeete hat er bislang zwei Bücher geschrieben. Gärtnern mit dem Hochbeet, in dem er sein ganzes Know-how zu Aussaat, Bepflanzung und Pflege ausbreitet und Hoch das Beet, einen Jahresplaner, der erklärt, wann man welches Gemüse und Kraut zu welcher Zeit in welcher Nachbarschaft pflanzen sollte.
Material ist Geschmackssache
Wir haben uns von ihm erzählen lassen, wo der beste Platz für ein Hochbeet ist, wie man es befüllt und natürlich, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Materialien haben. Das Material ist, wie so oft, Geschmacksache, wenn man die jeweiligen Eigenheiten beachtet.
Holz geht immer
Holz ist ein schöner Naturstoff im Garten. Die Innenwände sollten allerdings mit einer Folie geschützt werden. Wer will, dass das Holz länger hält, kann es lasieren oder lackieren. Unbehandelt entwickelt es einen ganz eigenen Charme, wenn es langsam verwittert, meint der Gartenbauingenieur.
Stahl - chic, aber nicht billig
Stahl sieht modern aus, ist allerdings nicht billig. Wichtig: die Innenwand eines Hochbeetes aus Stahl sollte mit mindestens 5 Zentimeter dicken Styropor-Platten isoliert werden, denn die sonnenheißen Stahlplatten könnten im Sommer das Wurzelwerk der Pflanzen schädigen.
Gemauerte Hochbeete - schön für Kenner
Gemauerte Hochbeete sind ebenfalls geeignet. Allerdings sollte man die Stabilität beachten, denn der Druck, der von einer Hochbeet-Füllung auf die Wände wirkt, kann enorm werden. Vor allem, wenn es im Winter länger kalt ist und die Erde durchfriert. Wenn sich die Feuchtigkeit in einem gemauerten Hochbeet ausbreitet, kann es regelrecht gesprengt werden, warnt der Gartenexperte.
Kunststoff - lieber nicht
Von Kunststoff rät Folko Kullmann ab. Aus ästhetischen Gründen findet er das Material für einen natürlichen Lebensraum, wie den Garten, unpassend. Außerdem wird das Material durch Sommerhitze und Winterkälte schnell spröde. Und wenn Kunststoff-Hochbeete kaputt sind, kann man sie nicht wie verrottete Hochbeete aus Holz auf den Kompost werfen, sondern muss sie als Sondermüll entsorgen.
Hochbeet auf dem Balkon
Ein klassisches Hochbeet passt nicht auf den Balkon, sagt der Gartenfachmann. Es wird zu schwer und das Wasser muss unten ablaufen können. Aber auch kleinere Hochbeete auf Stelzen, die an die gute, alte Blumenbank erinnern, lohnen sich. Denn so ein Pflanzbecken bietet Kräutern und Gemüse immer noch mehr Lebensraum, als nebeneinander stehende Töpfe.
Welches die ideale Form und Größe für ein Hochbeet ist, mit welcher Erde man es befüllen sollte, ob man Hochbeete umsetzen muss und warum Folko Kullmann Hochbeete als "Intensivstation für Gemüse" bezeichnet - hören Sie in der Sendung.
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