Der Garten im Januar: Entspannte Ruhe
Gucken und genießen lautet jetzt im Winter die Devise. Wem das zu wenig ist, hat ein paar wenige Alternativen.
"Wir sehen Ruhe“. So beschreibt Marco Büttgenbach den Blick auf „seinen“ Garten“. Selten erlebt man den Leiter der Alexianer-Klostergärtnerei in Köln so entspannt wie in diesen Wochen. „Wir müssen nichts tun“, sagt er, „wir könnten, wenn der Boden offen ist, kleinere Sachen setzen. Aber grundsätzlich müssen wir jetzt überhaupt nichts tun“.
Schön oder unordentlich?
Der Garten zeigt sich in diesen Wochen so, wie wir ihn vor sechs oder acht Wochen schon vorgefunden haben. Und er wird auch die nächsten Wochen genauso aussehen. Wer im Herbst also alles Verblühte, Vertrocknete und Abgestorbene weggeschnitten hat, blickt jetzt auf den blanken Boden. Es soll Menschen geben, die das schön finden. Andere ziehen die „Unordnung“ vor, sie können sich kaum sattsehen am Raureif oder an den weißen Schneehäubchen auf den Ästen und Zweigen. Und auch die Vögel lieben es, wenn die Beeren und Hagebutten an Ilex oder Wildrosen hängen bleiben.
Wer diese bizarren Reste nicht mag, sondern ordentlich aufgeräumt hat, sollte jetzt auf jeden Fall mulchen, also Häckselschnitt, Kompost oder Rindenmulch ausbringen, denn die neuen Triebe ab Februar/März brauchen Schutz vor strenger Kälte. (s. Buchtipp Mulchen!)
Genießen gehört dazu
Jetzt zeigt sich, wer bei der Anlage und Planung des Gartens daran gedacht hat, dass es eine vierte Jahreszeit gibt. Diese umsichtigen Gärtner haben auch Sträucher und Stauden gesetzt, die ihre Pracht vor allem im Winter zeigen. Immergrüne oder immerrote Gewächse wie die Traubenheide stehen am besten dort, wo sie vom Sitzplatz im warmen Zimmer aus gesehen werden können. Auch Winterblüher wie der Mittelmeerschneeball, die Zaubernuss oder der Winterjasmin zeigen jetzt ihre phantastischen Blüten und sollten nicht in die hinterletzte Ecke gesetzt werden, rät Marco Büttgenbach.
Tipps für die Unermüdlichen
Wem es trotz Kälte, Regen oder Schnee in den Fingern juckt, sollte genau hinschauen, welchem Gewächs er zuleibe rückt. Frühlingsblüher wie Forsythien, Zierkirschen oder Ranunkeln werden erst nach der Blüte geschnitten. Jetzt im Winter würde man ihre Blütenansätze vernichten. Und auch nicht jedes eingerollte Blatt zeugt von Krankheit. Rhododendron und Kirschlorbeer schützen sich so vor allzu großer Kälte, ein gesundes Zeichen also, deshalb sollte man sie in Ruhe lassen.
Nur eins sollte man auf keinen Fall unterlassen: zu gießen. Denn Kübelpflanzen brauchen auch im Winter Wasser. „Kübelpflanzen müssen feucht in den Frost gehen“, sagt Marco Büttgenbach, „wenn sie trocken stehen, ist das ihr Untergang“. Überlebenschancen haben sie dann nur, wenn sie in Jute oder Plastik eingewickelt werden. Ansonsten gilt in diesen Wochen: Ruhe ist die erste Gärtnerpflicht.
Was man im Garten trotzdem aufräumen sollte, wie ein Profi-Gärtner mit der Winterruhe klar kommt und was man tun sollte, wenn Schnee sich auf Bäume und Sträucher legt, hören Sie in der Sendung.
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