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André Le Notre und die Erfindung der französischen Gartenkunst

Seine Gartenarchitektur hat bis heute überdauert. In den Parks der französischen Könige und Adligen legte Andre Le Notre im 17. Jahrhundert die Grundlagen für Barockgärten, die fast überall in Europa nachgeahmt wurden.

Als Vorbild für die Kleingärten heutigen Zuschnitts eignen sie sich freilich weniger – allein für den Park in Versailles beschäftigte er zeitweise bis zu 36 000 Arbeiter! 

Seine Anlagen lösten sich von der Kleinteiligkeit der italienischen Renaissance, die bis dahin tonangebend war. Durch den Bau von Kanälen, Buchen- oder Kastanienwäldern schuf er eine künstliche Natur, die die reale Natur gleichsam idealisierte. So beschreibt es der Autor, Leiter des Gartenmuseums im Düsseldorfer Schloss Benrath. Le Notre war dabei weit mehr als nur ein Gärtner. Er arbeitete eng zusammen mit bildenden Künstlern, und zur Einweihung eines adligen „Landhauses“ südlich von Paris schrieb Moliere höchstpersönlich ein Theaterstück, der Hofkomponist Lully steuerte die passende Musik bei. Eine Ehrbezeugung, von der Gartenarchitekten heute wohl nicht einmal zu träumen wagen. (Ulla Foemer)

Stefan Schweizer, André Le Notre und die Erfindung der französischen Gartenkunst, Wagenbach 2025, 14 Euro.