Die Rasen-Revolution
„Rasen sind unentbehrlich in der Klimakrise.“ Dieser provokante Satz widerspricht allem, was sonst so zu lesen ist – dass Grünflächen steril sind, die Artenvielfalt behindern, zur Wasserverschwendung animieren undsofort.
Aber Gärten brauchen nicht nur kurzrasige Flächen, damit wir darauf spielen und liegen können, schreibt die diplomierte Biologin. Auch viele Pflanzen und Tiere sind auf solche Flächen angewiesen, vorausgesetzt, sie sind blütenreich. Bisher funktionslose Rasenflächen lassen sich mit etwas Aufwand in einen artenreichen Blumenkräuterrasen umwandeln. Mit einheimischen Wildpflanzen bleibt die Fläche trotzdem trittfest. Auf Mähroboter und wöchentliches Rasenmähen muss dabei allerdings verzichtet werden. Zuallererst aber muss eine „Revolution“ stattfinden – der Abschied von dem Ideal des gepflegten englischen Rasens, der sich in unseren Breiten sowieso nicht realisieren lässt. (UF)
Ulrike Aufderheide, Die Rasen-Revolution, Pala-Verlag 2024, 24,90 Euro.