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Gärtner der Nation – Die vier Leben des Karl Foerster

„Das Leben ohne Phlox ist ein Irrtum.“ Oder: „Es wird durchgeblüht!“ Sätze, für die Karl Foerster mindestens genauso bekannt ist wie für seine Staudenzüchtungen. 

In diesem Jahr wird sein 150. Geburtstag gefeiert, Anlass für den „Hüter der Gartenbaubibliothek“, Clemens Alexander Wimmer ( s. Gartenradio vom 31.12.22), eine ausführliche Biografie zu veröffentlichen.

Minutiös beschreibt er auf über 400 Seiten sein Leben. Seine großbürgerliche Familie sieht dem kleinen Karl alle Marotten nach. Schule und Lehre bricht er ab, aus Krankheitsgründen, so die Eltern, die seine kleine Gärtnerei in den Anfangsjahren auch finanziell unterstützen. Dabei wird von Anfang an klar, dass Karl Foerster sich nicht nur als Gärtner versteht, sondern auch als Schriftsteller. Seinen Durchbruch erlebt er mitten im ersten Weltkrieg. Während der Nazizeit steigen die Erträge der Gärtnerei auf einen Höchstwert. Zu dieser Zeit setzen sich auch seine deutschen Bezeichnungen für Pflanzen durch, die bis dahin nur unter ihrem botanischen Namen bekannt waren. Der Übergang in die DDR vollzog sich reibungslos – die Gärtnerei wurde nicht, wie üblich, enteignet, sondern konnte bis zu seinem Tod 1970 privatwirtschaftlich betrieben werden.

„Dunkle Flecken“ treten zutage, heißt es im Vorwort. Deutlich wird jedenfalls, dass es Karl Foerster sein Leben lang gelungen ist, sich mit den wechselnden politischen und gesellschaftlichen Umständen zu arrangieren. (UF)

Clemens Alexander Wimmer, Gärtner der Nation – Die vier Leben des Karl Foerster, VDG Verlag 2024, 34 Euro.