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Mein literarischer Garten

Über Glyzinien, Pfingstrosen und Lilien lässt sich aus botanischer Sicht jede Menge sagen und schreiben. Aber das ist nicht das Metier der berühmten französischen Schriftstellerin.

Kurz nach dem 2. Weltkrieg schickte ihr ein Schweizer Verleger regelmäßig einen Blumenstrauß. Im Gegenzug schenkte sie ihm kurze Porträts unterschiedlicher Blumen. Sie erinnert sich an ihr Elternhaus, in dem die  Glyzinie eine „mörderische Kraft“ entwickelte, die „im Dienste ihrer Schönheit“ stand. Der Duft des Flieders erinnert sie an einen „unflätigen Liebhaber“, die Vanilleblume reizt sie „zum Brechen“,  Holunder findet sie „fade“, die Pfingstrose riecht, glaubt sie, wie ein Maikäfer.

Die Beschreibungen der einzelnen Pflanzen sind voller Poesie, sie sind verflochten mit biografischen Erinnerungen und durchaus eigenwillig, wie diese Beispiele zeigen. Garniert ist die Neuausgabe mit historischen Zeichnungen und Gemälden der beschriebenen Blumen. Sie lädt die Leser ein zu einem unterhaltsamen Spaziergang durch eine wortgewaltige Blütenpracht.

C
olette, Mein literarischer Garten, ebersbach & simon 2020 € 18.00.