Gärten des Grauens
Entstanden ist das Buch aus einer Initiative, die vor zwei Jahren bei Facebook ausgerufen worden ist. Sehr zur Überraschung des Autors, eines Biologen, fanden sich sehr schnell viele Fotos von „gärtnerischen Ungeheuerlichkeiten“ ein. Die schlimmsten Beispiele sind hier abgedruckt.
Zum Beispiel der Vorgarten, der den Namen „Aschenbechergarten“ verliehen bekommt. Zu sehen ist eine einsame Plastikbank auf Schotter vor grau gestrichenem Haus mit Kaminabzugsrohr. Alle Bilder sind ironisch kommentiert, wie auch das Foto der weißen Ziegelwand mit vorgelagertem grauen Bürgersteig, aus dem eine einzige rote Mohnblüte wächst. Kommentar: „Eine böse Überraschung!“.
Die Sammlung ist wirklich grauenhaft – und leider bildet sie die vielerorts herrschende Vorgartenkultur ab. Deshalb lautet der dringende Appell, mehr Mut zur Unordnung zu entwickeln und endlich Abschied zu nehmen von der Vorstellung, ein Garten müsse unbedingt aufgeräumt sein. (UF)
Ulf Soltau, Gärten des Grauens, Eichborn Verlag 2019, € 14,-