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Stachelbeeren, Sortenvielfalt und Kulturgeschichte

Von A wie „Achilles“ bis Z wie „Zlaty fik“ sind hier 100 verschiedene Stachelbeersorten porträtiert – mit Bild, Herkunft, Beschreibung des Wuchses, besonderen Eigenschaften und Anfälligkeiten. 

Dass es so viele verschiedene Sorten dieses Obstes gibt ist überraschend, denn im Unterschied zu Erdbeeren etwa bietet der Handel bestenfalls eine Handvoll verschiedener Sträucher an. Dabei ist die Vielfalt an Fruchtformen und -farben gerade bei Stachelbeeren einzigartig, heißt es in dem Buch. Herausgegeben wurde es vom gemeinnützigen Verein „pro specie rara“ aus der Schweiz, der mittlerweile auch in Süddeutschland Anhänger gefunden hat. Er widmet sich der Erfassung und Erhaltung alter Kulturpflanzen.

Vermutlich ist die Stachelbeere auch deshalb ins Hintertreffen geraten, weil sie anfällig ist gegen Mehltau. Dabei gibt es durchaus Sorten, wie die dunkelrote „Rolonda“ oder die grüne „Early Green Hairy“, die weitgehend robust gegen diese Krankheit sind. Zu finden sind sie noch in alten Hausgärten, und wer das Glück hat, auf sie zu treffen, sollte unbedingt um einen Steckling bitten. Nicht nur, um leckeres Obst zu genießen, sondern auch zur Erhaltung des kulturhistorischen Erbes.

Claudio Niggli, Martin Frei, Stachelbeeren, Sortenvielfalt und Kulturgeschichte, Haupt-Verlag 2019 € 39,90.