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Spriessbürger

Ein Handbuch für den Anbau von Gemüse und Salat in der Schweiz - so der Untertitel. Tatsächlich ist "Spriessbürger" ein grenzenlos erhellendes Handbuch für Gemüsegärtner mit und ohne Vorkenntnisse.

Zwar verwenden Eveline Dudda und Klaus Laitenberger in diesem Handbuch immer wieder schweizerische Bezeichnungen, wie den Nüsslisalat, der im Deutschen Feldsalat heißt, und aus dem Radieschen wird das charmante Radiesli, aber jenseits von Begrifflichkeiten bietet dieses Buch eine so umfassende Gebrauchsanweisung für den Gemüsegarten, dass kaum Fragen offen bleiben.

Über 40 gängige Gemüse- und Salatsorten - von der Artischocke über die Feuerbohne bis zur Zucchini - werden mit ihren Bedürfnissen, ihrem Wesen und ihrem Nutzen vorgestellt. Vom Stil-Mangold erfährt man nicht nur, dass wir ihn den Griechen zu verdanken haben, sondern auch, dass man ihn komplett verzehren kann, er anspruchslos in Sachen Standort ist, aber nicht gerne in den Fußstapfen seiner Verwandten steht, und dass er nach der Fliederblüte gesät werden kann, die Abstände 30-40 cm betragen sollten und er bei der Ernte aus der Erde gedreht wird. Man erfährt für jede Sorte alles, was man über das Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten wissen sollte.

Dazu gibt es allgemeine Tipps zum Kompostieren, Düngen oder Gießen und noch ein Extra: Die wichtigsten Unterschiede im schweizerdeutschen und deutschen Sprachgebrauch, werden in einem doppelseitigen Anhang lexikonartig beschrieben: füdliblutt bedeutet z.B. "so nackt wie ein füdli" (Hintern). So kommt beim gemeinen Spriessbürger schon beim Lesen jede Menge Freude auf. 

Eveline Dudda, Klaus Laitenberger; Spriessbürger, Ein Handbuch für Anbau von Gemüse in der Schweiz. Spriessbürger Verlag. 2015. 38,50 Euro.


Mehr Tipps zur Ernte hören Sie auch in der GartenRadio-Folge: Der Garten im September - Erntezeit