Kräuter für den Gourmetgärtner
Ausgerechnet Giersch! Dieses schreckliche Unkraut, das alle anderen Pflanzen erstickt und sich kaum unter Kontrolle halten lässt. Giersch, so lernen wir hier, war schon bei den Römern weit verbreitet, als Heilkraut gegen Gichtanfälle, er wirkt leicht beruhigend und entzündungshemmend, ist reich an Vitamin C und lässt sich in der Küche wie Spinat verwenden, in einer Lasagne zum Beispiel oder einer Quiche, und für die ist auch gleich ein Rezept angefügt. Auch Löwenzahn, Brennesseln, Veilchen und Zitronenmelisse machen dem Gärtner das Leben schwer. Aber auch ihre Blätter, Wurzeln und Blüten stecken voller Heilkräfte.
Andere Kräuter, wie der Echte Kümmel, sind sehr viel schwerer zu kultivieren – er braucht viel Sonne, aber auch viel Wasser. Außerdem ist er zweijährig, es dauert also, bis man ihn ernten kann. Dafür hat er vielfältige Wirkungen – früher war er sogar als Liebestrank beliebt.
Wir erfahren, wie die Heil- und Gourmetkräuter verfeinert werden können, durch Kristallisieren zum Beispiel, oder durch Aromatisieren von Essig, lesen originelle Tipps, etwa, wie man eine duftende Sitzbank für den Garten mit einem Polster aus Kamille herstellt, und erhalten praktische Ratschläge zur Vermehrung.Und das Ganze garniert mit kunstvollen Abbildungen der Kräuter und ihrer botanischen Merkmale. Ein schönes Buch, im wahrsten Sinne des Wortes, das zum Schmökern einlädt und ein wenig mit dem wild wuchernden Unkraut zwischen Blumen und Gemüse versöhnt. (UF)
Caroline Holmes; Kräuter für den Gourmetgärtner. Alte und neue Kräutersorten für Garten und Küche. Dumont-Verlag 2016.
Mehr über Kümmel hören Sie auch in der Folge Kümmel und Kutte.