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Neue Gartengeschichten

"Hast du ein Glück, dass du den Garten hast!" Diesen Satz hört die Schriftstellerin Eva Demski, wie viele andere Gärtnerinnen und Gärtner, seit Beginn der Pandemie regelmäßig.

Während andere Menschen im Lockdown Keller und Schränke ausräumen, macht sie sich an eine Bestandsaufnahme ihres Gartens, den sie seit nunmehr 50 Jahren hegt und pflegt.

Als erstes muss die Buchsbaumumrandung dran glauben - Zünsler und Pilz haben ihr arg zugesetzt. Viele Ideen, was an ihre Stelle treten soll, werden hin und her gewogen. Zum Beispiel das blau blühende Immergrün, das mit ganz unterschiedlichen Namen gehandelt wird, wie "Totenveilchen" oder "Jungfernkranz". Der Maler Michael Sowa bebildert sie satirisch, indem er diese Namen in den Blütenköpfen versteckt. Doch das Vorhaben wird, ebenso wie der Plan, über 200 Semperviven zu pflanzen, aufgegeben.

Schon ihr erstes Gartenbuch, das vor mehr als zehn Jahren erschien ("Gartengeschichten"), war unterhaltsam zu lesen, voller Witz und Ironie und fern allen gärtnerischen Besserwissens. In die  "Neuen Gartengeschichten" schleicht sich dazu eine kleine Portion Wehmut. Am Schluss steht immer noch keine Entscheidung, was denn nun die Buchslücken füllen soll. Aber am Horizont zieht ein "neuer Gartengeist" auf: "Freu dich über alles, was du kriegen kannst!". (UF)

Eva Demski, Neue Gartengeschichten, Insel-Verlag 2021, 23 Euro.