Die Mistel – Anatomie eines Halbschmarotzers

Zwischen Liebesamulett und grünem Vampir.

Einerseits steht die Mistel im Advent für Glück und Liebe. Zwei Menschen, die gemeinsam unter einem Mistelzweig stehen, dürfen sich küssen. Für jeden Kuss muss traditionell eine der Beeren vom Zweig gepflückt werden. In England nannte man die Mistelbeeren daher auch „Kiss-balls“. Jeder Kuss unter der Mistel soll Glück und Liebe ins neue Jahr bringen – die Pflanze wird so zu einem Symbol für Hoffnung, Harmonie und zärtliche Verbundenheit.

Auf Pappeln verbreiten sich Misteln besonders gern.

Andererseits gelten Misteln als Bedrohung für ihre Wirtspflanzen, auf denen sich der Halbschmarotzer breitmacht. Denn der Klimawandel begünstigt ihre Ausbreitung.

In der Beere wächst der Embryo, der sich auf Ästen festkleben lässt.

Janek Weber, Gärtner in der Alexianer Klostergärtnerei in Köln, nimmt uns ganz unaufgeregt mit in die Welt der Misteln, ihre Lebensform und Ökologie. Er gibt Tipps, wie wir mit Misteln im Garten umgehen können, wie sich mit ihnen gestalten lässt – und er klärt die Frage, ob wir uns mit einem Mistelzweig an der Haustür oder mit Misteln im Kompost tatsächlich Misteln auf unseren eigenen Gehölzen einfangen können.

Janek Weber zeigt in der Alexianer Klostergärtnerei auf einen Baum mit einer Mistel in der Krone. Die Mistel ist schon ca. 40 Jahre alt.

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