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Historische Küchengärten

Von Römern, Klöstern und Nissengärten
Jahrhundertelang unterhielten Könige, Kaiser und Klöster auch Küchengärten, denn Hofstaat und Ordensbrüder und -schwestern mussten ernährt werden. Aber viele dieser Küchengärten waren mehr als einfache Versorgungsbeete. Sie wurden durch Hecken, Formgehölze und prächtige Stauden zum Hingucker. 

Der Barockgarten von Kloster Kamps ©  Marion Nickig

Viele historische Küchengärten sind heute verschwunden


Nicht nur unsereiner, auch Monarchen und Äbtissinnen können schon längst ihre Gemeinschaften mit Obst und Gemüse aus dem Supermarkt versorgen. Aber, so wie in privaten Haushalten die Selbstversorgung oder zumindest der Anbau von Tomaten und Radieschen wieder beliebter wird, wächst auch die Lobby für historische Küchengärten.

Der römische Garten im Archäologischen Park Xanten © Marion Nickig


Lobby für historische Küchengärten wächst wieder


Im Jahr 2020 hat sich beispielsweise das Küchengarten-Netzwerk gegründet. Mit viel Engagement versuchen die Mitglieder herrschaftliche Nutzgärten wieder stärker ins Blickfeld zu rücken. Und sie sorgen ganz praktisch dafür, dass historische Küchengärten wieder rekonstruiert werden, wie z.B. der Winzerberg von Friedrich II in Sanssouci oder der Klostergarten im ehemaligen Zisterzienserkloster Neuzelle. 

Margarethe Becker, Biologin im LVR Freilichtmuseum Kommern hat in dem Nissengarten nach historischem Vorbild auch Tabak angepflanzt. © GartenRadio.fm
Historische Küchengärten und ihre spannenden Geschichten

Und vielleicht ist es auch ein positives Signal, dass der Kölner Greven Verlag sich „getraut“ hat, Küchengärten ein opulent gestaltetes Buch zu widmen. Ein Buch zum Blättern mit wunderbaren Bildern von der Gartenfotografin Marion Nickig, aber auch ein Lesebuch, in dem die Kunst - und Gartenhistorikerin Stephanie Hauschild anhand von neun Gärten im Rheinland eine unglaubliche Fülle von Hintergründen und Geschichten zusammengetragen hat. Ein Streifzug durch 2000 Jahre Küchengarten-Gartengeschichte. Von den Römern und den Gärten von Karl dem Großen in Aachen, über den Klostergarten eines eitlen Abts am Niederrhein, bis hin zum Garten von Schloss Benrath, der es als einziger dieser Gärten „fast“ geschafft hat, 300 Jahre zu überdauern.  


Das Gemüse aus dem Küchengarten von Schloss Benrath wird regelmässig verkauft. © Marion Nickig
Nissengärten - nie gehört?!

Besonders anrührend ist die Geschichte der Nissengärten, private Gärten, in denen es um nichts weniger als um das Überleben ging. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg gab es tausende davon im Rheinland. Im LVR-Freilichtmuseum in Kommern ist ein solcher Privatgarten angelegt, in Anlehnung an die Erinnerrungen von Gisela Schmitz, einer Frau die acht Jahre lang in einer solchen Nissenhütte gewohnt und ihre Familie mit dem Garten über Wasser gehalten hat. Und in diesem Garten haben sich Marion Nickig, Stephanie Hauschild, Margarethe Becker vom Freilichtmuseum Kommern und ich uns getroffen.  
   
(Von li.) Gartenfotografin Marion Nickig, Kunsthistorikerin Stephanie Hauschild, Heike Sicconi © GartenRadio.fm
Was ein Nissengarten ist und warum er so heißt, welches Gemüse wir den Römern verdanken, wie ein Abt mit seinem Küchengarten sein Revier markierte, und warum es Küchengärten so schwer haben, zu überleben – besprechen wir in dieser Folge.  

Historische Küchengärten im Rheinland; Greven Verlag 2024, gebundene Ausgabe 40 Euro.

Infos zu unseren Werbepartnern unter: https://detektor.fm/werbepartner/gartenradio

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