Gärtnern mit dem Klimawandel: Silber ist das neue Gold
Man kann angesichts von mehr Hitze, Trockenheit, Starkregen und Wind die Hände über dem Kopf zusammenschlagen - oder sich auf die veränderten Naturbedingungen einstellen.
Der Klimwandel ist im Gange, nicht immer mess- und nachweisbar, aber wir kriegen es ja alle mit. Mal ist es heiß und trocken, mal setzen sintflutartige Regenfälle alles unter Wasser, dann fegen orkanartige Stürme über das Land. Und wenn man den Einschätzungen von Klimaforschern folgt, dann sollten wir uns in den nächsten Jahren auf noch viel höhere Temperaturen gefasst machen.
Pflanzfehler haben heute eher Konsequenzen
„Früher waren Pflanzfehler nicht so schlimm“, meint Gärtnermeister Janek Weber von der Alexianer Klostergärtnerei, „aber wer heute eine Hortensie in die pralle Sonne pflanzt, kommt in den heißen, trockenen Phasen mit dem Gießen nicht mehr nach.“ Wer aber den Garten langsam auf die klimatischen Veränderungen einstellt, kann ihn sogar entspannter genießen.
Rasen wird Luxus
Der Rasen ist der große Verlierer im Klimawandel, meint Weber. Der hohe Wasserbedarf macht ihn zum Luxus im Garten. Es gibt zwar einige wenige Rasensorten, die Trockenheit besser aushalten und nicht ganz so schnell verdorrt und braun aussehen, aber sein Tipp lautet: den Rasen einfach sich selbst überlassen. Durch Trockenheit geschwächt, verwandelt er sich von selbst in eine Magerwiese mit Veronika, Gänseblümchen, Klee und Habichtskraut. Eine solche Wiese ist nicht nur wesentlich robuster als Rasen, sondern bleibt auch länger grün.
Silber ist das neue Gold
Silberfarbene Blätter signalisieren - ich kann Hitze und Trockenheit aushalten. Sie sind die idealen Pflanzen für heiße und trockene Sommer. Dazu gehören Katzenpfötchen (Antennaria dioica), Blaurraute (Perovskia), Eberraute (Artemisia abrotanum), Wermut (Artemisia absinthium) oder Lavendel (Lavandula angustifolia).
Steppenpflanzen und Wildformen
Auch Steppenpflanzen, wie Schafgarbe, Echinacea, Wolfsmilchgewächse, Astern oder Sonnenhut kommen mit langen Trockenphasen gut aus. Generell rät der Gärtnermeister zu Wildformen mit kleinen Blüten, denn sie verdunsten nicht nur weniger Wasser, sie halten auch Starkregen besser aus. Große Blüten saugen sich voll und werden zu schwer.
Der Apfelbaum wird es schwer haben
Es sind leider die exotischen Bäume, die gut mit dem sich verändernden Klima klarkommen, sagt Weber. Amberbaum, Ginkgo oder Eisenholzbaum gehören dazu. Bei den Obstgehölzen rät er zu kleineren Wuchsformen. Besonders gut kommt die Quitte mit der sich verändernden Natur zurecht, die Birne schon ein bisschen weniger und der Apfelbaum wird es in Zukunft schwer haben, meint der Gärtnermeister.
Wie man richtig gießt, wenn es heiß und trocken ist, was man dem Boden Gutes tun kann und wie man Schritt für Schritt den Garten verändert - hören Sie in der Sendung.
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