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Blumensträuße aus dem Garten

Ein Schnittblumenbeet ist nicht nur ein praktisches und preiswertes Reservoir für Rose, Aster & Co., es hat auch selbst den unwiderstehlichen Reiz eines Blumenstraußes.

Liebhaber, Maler, Heiratsschwindler und Erbschleicher haben eines gemeinsam – sie kennen die Wirkung eines üppigen Blumenstraußes. Wer seinem Gegenüber die ausladenden Blüten von Pfingstrosen und Sonnenblumen, von Rittersporn und Aster entgegenstreckt, kann sich eines Lächelns sicher sein. Ein frisch gepflückter Strauß verleiht jeder Fensterbank oder Kaffeetafel das Gefühl einladender Unbeschwertheit. Und das färbt ab auf das menschliche Miteinander.  

Gärtnermeister Janek Weber empfiehlt, ein Schnittblumenbeet anzulegen © GartenRadio.fm
„Ich habe da mal eine Frage“

„Wie legt man ein Schnittblumenbeet an, das möglichst lange Blüten liefert, pflegeleicht und bienenfreundlich ist?“ fragte unser Hörer Markus Kamp aus Beckum per Mail und hatte dabei eine Reihenpflanzung im Sinn, so wie Landwirte sie manchmal anlegen, wenn sie als Nebenerwerb Schnittblumen verkaufen. 

Je tiefer man die Rose schneidet, desto später entwickelt sie neue Blüten © GartenRadio.fm
Beet statt Reihe

Die Frage nach dem naturnahen, pflegeleichten Schnittblumenbeet haben wir an Gärtnermeister Janek Weber in der Alexianer Klostergärtnerei in Köln-Porz weitergegeben. "Natürlich könnte man Schnittblumen in Reihen anpflanzen", meint der Profi. "Schöner ist es allerdings, wenn man das Beet in Gruppen anlegt. Dann ist nicht nur der Strauß, sondern schon das Beet eine Pracht."

Wer Platz hat, sollte sich ein etwa  5 x 2 Meter großes Beet anlegen, möglichst an einem Sonnenplatz , so Weber, dann wirkt es nicht abgeerntet, selbst, wenn man regelmäßig Blüten schneidet.

Santolina eignet sich für den Blumenstrauß. Man könnte sie als Hecke um das Schnittblumenbeet pflanzen © GartenRadio.fm
Frische Sträuße von Frühling bis Herbst

Wenn auch nicht das ganze Jahr, aber eine lange Saison mit eigenen Sträußen ist möglich, meint Janek Weber. Im Winter ist die Auswahl eingeschränkt. Christrosen (Helleborus) sind für den Schnitt geeignet und sehen in der Vase edel aus. Allerdings sollten sie kühl stehen, sonst halten sie nicht lange. 

Christosen halten sich zwei Wochen in der Vase, wenn sie kühl stehen © GartenRadio.fm
Stauden für die Basis

Von Frühling bis Herbst empfiehlt der Gärtnermeister, mit Stauden eine Basis für die Sträuße anzulegen. Im Frühjahr sind es die Zwiebelblüher, wie Tulpen und Narzissen, die für den Schnitt geeignet sind. Auch die gelbe Gämswurz (Doronicum) und die Akelei (Aquilegia vulgaris) gilt als ausgezeichnete Schnittblume.

Beim Ritternsporn eigenen sich besonders die Elatum-Sorten für den Schnitt © GartenRadio.fm
Ab April/Mai wird die Auswahl üppig

Pfingstrosen (Paeonia), Spornblume (Centranthus), Aster Alpinus, Wiesensalbei (Salvia pratensis), Wolfsmilch (Euphorbia), Allium oder Katzenminze (Nepeta cataria) eignen sich hervorragend für den Schnittblumenanbau. Rittersporn (Delphinium) gehört ebenfalls in einen naturnahen Strauß. Allerdings nicht jede Sorte. In der Vase fühlen sich die Elatum-Sorten wohl. 

Gärtnermeister Janek Weber ist von David Austin Rosen im Schnittblumenbeet überzeugt © GartenRadio.fm
Rose passt immer

Rosen sind die Klassiker für Sträuße jeder Art, ob mondän oder natürlich. Beet-, Stamm-, Kletter- oder Edelrosen eignen sich gleichermaßen. Janek Weber empfiehlt bei einem Schnittblumenbeet auf David Austin Rosen zurückzugreifen. Sie bestechen durch Vielfalt und durch Haltbarkeit in der Vase und durch Robustheit im Beet.

Pfingstrosen sollte man erst schneiden, wenn man die Blütenfarbe erkennen kann, sonst gehen sie in der Vase nicht auf © GartenRadio.fm
Im Herbst

Der Herbst wird mit Kissenaster (vor allem novi Belgii), Sonnenblumen (Helianthus) und Schafgarbe (Achillea millefolium) bunt.

Schafgarbe gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben © GartenRadio.fm
Launige Einjährige sorgen für Abwechslung 

Mit Stauden im Schnittblumenbeet ist man ein paar Jahre lang auf Sorten und Farben festgelegt. Kein Problem, meint der Gärtnermeister. Mit einjährigen Levkojen (Matthiola), Zinnien (Zinnia), Ringelblumen (Calendula officinalis) oder auch mit einjährigen Sommerastern (Callistephus chinensis), lassen sich jedes Jahr neue Akzente setzen. Wenn man im März mit der Aussaat beginnt und alle vier Wochen nachsät, hat man viel Abwechslung im Schnittblumenbeet. 

Zittergras ist eines der vielen Gräser, die einem Strauß Leichtigkeit verleihen © GartenRadio.fm
Kräuter, Gräser Beiwerk

Für eine lockere Struktur und für Duft im Strauß, kann man auf Kräuter wie das Colakraut (Artemisia abrotanum), Heiligenkraut (Santolina), Lavendel oder Rosmarin setzen. Entweder man pflanzt sie in Lücken oder als kleine Hecke drumherum.  
Das Schnittblumenbeet in der Alexianer Klostergärnterei ist pflegeleicht. Etwa 6 Stunden Arbeitseinsatz im Jahr reichen. © GartenRadio.fm


Was eine Blume zur Schnittblume macht, ob man besser mit dem Messer oder der Schere schneidet, warum der Unter-Wasser-Schnitt der Beste wäre, wie die Blumen im Wasser länger halten und ob das „berühmte“ Stück Holzkohle in der Vase etwas bringt  - hören Sie in der Sendung. 


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