Kartoffeln - Zeit sich in Schale zu werfen
Wer im Beet oder auf dem Balkon Kartoffeln anbauen möchte, sollte sich jetzt für die geeignete Sorte entscheiden.
Das vergangene Jahr war kein gutes Jahr für den Kartoffelanbau. Es war zu heiß und trocken. Die Ernte war dementsprechend gering. Sogar die Pommes wurden teurer. Die Folgen sind auch in diesem Jahr noch spürbar, denn auch die Pflanzkartoffeln sind in diesem Jahr knapper. Wer Linda, Jelly oder Belana als Pflanzkartoffeln bestellen möchte, sollte bald aktiv werden, rät Gärtnermeisterin Dagmar Hauke von der Alexianer Klostergärtnerei in Köln Porz.
Speise- versus Pflanzkartoffeln
Warum sollte man überhaupt zu Pflanzkartoffeln greifen, wenn man doch auch Speisekartoffeln jetzt auf der Fensterbank keimen lassen kann? Weil Speisekartoffeln von Viren oder Pilzen befallen sein können, meint die Gärtnermeisterin, so können sich Krankheiten in der Erde ausbreiten. Die Pflanzkartoffeln vom Züchter sind garantiert gesund.
Früh- oder Spätkartoffeln
Die Bezeichnungen Früh- und Spätkartoffel beziehen sich auf die Reifezeit. Sie kann zwischen 120 und 150 Tage betragen. Hobbygärtnern empfiehlt die Gärtnermeisterin, Frühkartoffeln zu setzen. Sie neigen weniger zu Braunfäule und werden seltener von Kartoffelkäfern heimgesucht.
Blaue Anneliese und Bamberger Hörnchen
Wer selber Kartoffeln anbaut, kann Sorten wählen, die man selten als Speisekartoffeln kaufen kann. Kartoffeln, die eine längliche Form haben, wie Tannenzapfen oder Bamberger Hörnchen, oder farbige Kartoffeln, wie die Blaue Anneliese oder die Bellarosa.
Keimen lassen
Vier bis sechs Wochen brauchen die Kartoffeln, um sich „in Schale zu werfen“, also zu keimen. Am einfachsten stellt man sie in Eierkartons an einen hellen Platz. Die Temperatur sollte etwa 10-15 Grad betragen. Stehen die Kartoffeln wärmer, werden die Triebe zu lang und kraftlos und nehmen der Knolle zu viel Energie.
Ab ins Beet
Die Pflanzzeit ist je nach Region unterschiedlich. Als Faustregel gilt, dass der Boden eine Temperatur von etwa 10 Grad haben sollte, bevor man die Kartoffeln setzt. Sie freuen sich über einen sonnigen Platz und humosen Boden, auf dem drei Jahre lang keine Kartoffeln gestanden haben sollten.
Kartoffeln im Kübel
Auch auf dem Balkon lassen sich problemlos Kartoffeln anbauen. Die Ernte fällt im Kübel zwar nicht so üppig aus, aber zum einen lässt sich beobachten, wie Kartoffeln wachsen, was gerade mit Kindern Spaß macht, und zum anderen sind Laub und Blüte der Kartoffeln auch eine Bereicherung für das Auge.
Im Handel werden extra Kartoffel-Kübel angeboten, aber die kann man sich, laut Dagmar Hauke, sparen. Zwei ausgemusterte, gleich große Töpfe mit etwa 15-20 Zentimeter Durchmesser reichen. Aus dem „inneren“ Topf schneidet man zwei „Fenster“ aus.
Warum Kartoffeln nicht wieder an derselben Stelle wie im letzten Jahr gepflanzt werden sollen, weshalb man sie anhäufelt, und was man von der TomTo halten sollte, einer Züchtung aus Tomate und Kartoffel, die in dieser Saison zum ersten Mal in Deutschland angeboten wird – hören Sie in der Sendung.
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