Mit Zitruspflanzen gelassen durch den Winter
Ob im Wintergarten, im Zelt oder in der warmen Wohnung – Zitruspflanzen lassen sich auf ganz verschiedene Arten überwintern
Vielleicht kennen sie das. Da geht man im Sommer an Mandarinen-, Orangen oder Zitronenbäumchen vorbei, nimmt voller Begeisterung eins mit, stellt es auf den Balkon oder in den Garten und freut sich daran. Aber dann kommt, wie das Amen in der Kirche, die kalte Jahreszeit und spätestens im Dezember fangen die Probleme an - wenn man nicht wie die Fürsten von einst - eine Orangerie, oder wenigstens einen Wintergarten sein Eigen nennt. „Keine Sorge,“ beruhigt Christoph Lindlar, der sich auf Zitrusfrüchte und mediterrane Pflanzen spezialisiert hat. „für jeden gibt es die passende Weise, solch eine Pflanze über den Winter zu bringen.“
Meine Orangerie
Der Italien- und Zitrusfan hat vor ein paar Jahren mit seinem damaligen Partner den Versandhandel „Meine Orangerie“ gegründet. Rund 300 verschiedene Zitrusgewächse und mediterrane Pflanzen sind im Programm. Von der persischen Mandarine, die sich für Anfänger eignet, über die Kaffir-Limette, deren Blätter asiatische Gerichten das unverwechselbare Aroma liefert, bis hin zu der seltenen Amalfi-Zitrone, die bis zu 15 cm große Früchte entwickelt. Dazu kommen Oliven- und Lorbeerbäumchen und Palmen.
Es ist ein ungewöhnliches Gründerpärchen, das sich den Zitruspflanzen verschrieben hat, denn beruflich hatten beide wenig mit Pflanzen zu tun. Der eine, Dominik Große Holtforth, ist Professor für E- Commerce und der andere, Christoph Lindlar, hat als Betriebswirtschaftler zwar beruflich mit Obst zu tun, aber das ist schon geerntet. Gemeinsam ist ihnen die Liebe zu Zitruspflanzen und die ist mit den Jahren, genauso wie ihr Wissen, gewachsen. Sogar ein Buch über Zitruspflanzen hat Große-Holtforth geschrieben.
Generell gilt: Im Winter Ruhe bewahren
"Wer eine solche Liebhaberpflanze zu Hause hat, kommt am besten mit Gelassenheit durch den Winter.“ meint Christoph Lindlar. Und zu der Gelassenheit gehört, dass die Pflanzen solange wie möglich im Freien bleiben sollten. Sie schöpfen Kraft aus den letzten Sonnenstrahlen, und die Früchte brauchen die kühlen Temperaturen, um sich zu verfärben. Erst wenn Frost naht, sollten die Pflanzen geschützt werden. Und dieser Schutz kann ganz unterschiedlich aussehen.
Wintergarten
Glücklich, wer einen Wintergarten besitzt. Denn der ist kühl und hell und bietet die idealen Voraussetzungen. Dann reicht es, mit Maß zu gießen. Also immer erst Wasser geben, wenn das obere Drittel des Ballens abgetrocknet ist. Außerdem sollte man regelmäßig nach Schädlingen Ausschau halten.
Folienhaus
Wer mehrere Zitruspflanzen überwintern möchte und Platz im Garten hat, kann ein Folienhaus aufstellen. Dort sind die Pflanzen bei leichten Frösten geschützt. Wer in einer sehr kalten Gegend wohnt, sollte sogenannte Frostwächter aufstellen. Das sind Heizungen, die sich bei Frost selbst anschalten oder per Zeitschaltuhr gesteuert werden.
Wintermantel
Einzelne Zitrusbäumchen auf dem Balkon kann man auch mit einer Art Wintermantel schützen. Wichtig dabei ist, regelmäßig nach Schädlingen zu schauen und zu lüften, wenn die Temperaturen langsam wieder ansteigen.
Warmüberwinterung
Bei der Überwinterung in der Wohnung gilt: je wärmer, desto mehr Licht. Entweder man stellt die Pflanzen direkt an ein Südfenster, oder man hilft mit Pflanzenlampen nach.
Noch Fragen?
Wer noch Fragen zu Zitronen- oder Mandarinenbäumen hat, dem sei der Blog von Meine Orangerie empfohlen. Und wer in die Geschichte der Zitruspflanzen eintauchen will, dem empfiehlt Christoph Lindlar das Buch von Oscar Tintori, dem "Zitrus-Papst" aus der Toskana, von dem auch er Pflanzen bezieht. (HS)
Kontakt:
Meine Orangerie
Rheinstraße 205
50321 Brühl
www.meine-orangerie.de
Was es bedeutet, wenn die Zitruspflanzen die Blätter abwerfen, was man beim Einsatz von Pflanzenlampen beachten muss und wie man rausbekommt, wann Zitronen und Pomeranzen reif sind – hören Sie in der Sendung.
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