Der Garten im September: Die Heide blüht
Ausgerechnet zu Beginn der Heidesaison ist der Heimatdichter Herman Löns an einem 29. August im Jahr 1866, also vor fast genau 150 Jahren geboren. Wahrscheinlich nur ein Zufall, aber irgendwie passt es, dass er in der Jahreszeit das Licht der Welt erblickte, in der die Sommerheide die ersten Blütenknospen öffnet.
Schließlich war er es, der das literarische Beet für die Heide bestellte. Zeilen wie:
Grün ist die Heide, die ist grün,
aber rot sind die Rosen, eh‘ sie verblühn.
ließen in Gärtenseelen von der Holsteinischen Schweiz bis ins Allgäu die Sehnsucht nach der Heide wachsen. Nach Wanderungen durch Heidelandschaften unter weitem Himmel, durch den ab und an der Heidefalter flattert. Aber auch nach Heidelandschaften im Taschenformat, im Balkonkasten oder im Gartenbeet.
Auch wenn die Besucherzahlen in den Heidegebieten, wie zum Beispiel der Lüneburger Heide, langsam zurückgehen, gehört die Heide im heimischen Grün heutzutage immer noch zur Standard-Bepflanzung in Gärten und Balkonkästen. Kein Wunder - sie macht den Herbst nicht nur grün, sondern bunt. Heideblüten strahlen in reinem Weiß, keckem Pink, aristokratischem Lila oder lebensfrohem Rot.
Sommerheide - Winterheide
10.000 verschiedene Heidesorten stehen zur Wahl. Dabei ist Heide nicht gleich Heide. Die Sommer- oder Besenheide (calluna vulgaris) blüht ab dem späten August und kann bis März im Garten und Kasten Freude bereiten. Der Name Besenheide ist übrigens wörtlich gemeint. Aus den Ästen der strauchartigen Pflanze wurden einst Besen gefertigt.
Zur Besenheide gehören auch die Knospenheiden. Sie bringen eine große Fülle kleiner, farbiger Knospen hervor, deren Blüten sich nicht öffnen und sich damit nicht nur dem Aufblühen, sondern auch dem Verblühen verweigern und bis in den März hinein ihre verheißungsvolle Frische behalten. Die Winter- oder Schneeheide (Erica carnea) blüht von November bis Mai. Zur Winterheide gehören auch die Sorten, die man gemeinhin unter dem Name „Erika“ kennt.
„Der Herbst kann simpel und schön sein“
Für Staudengärtner Jannik Weber aus der Alexianer Klostergärtnerei in Köln Porz/Ensen gehört die Heide unbedingt zu einem schönen Herbst dazu. Denn sie ist nicht nur eine abwechslungsreiche, sondern auch eine genügsame Schönheit. Es gilt nur wenig zu beachten. Wer sich im Garten an ihr erfreuen will, sollte ein bisschen Platz erübrigen. Ein Beet mit zwei mal zwei Metern sollte man ihr mindestens zugestehen, denn Heide wirkt durch ihre flächige Bepflanzung.
Im Balkonkasten oder in der Schale mag sie es eng. Während man bei der Sommerbepflanzung im Balkonkasten alle 20 cm eine Pflanze setzt, reicht für die Heide ein Abstand von 10 cm, denn im Gegensatz zu den Sommerblühern wächst sie im Herbst nicht mehr. Krümelige, nährstoffarme Erde und ein Platz an der Sonne reichen ihr für das Gedeihen aus. Gedüngt werden muss im Herbst nicht mehr.
Wann man Sommer- und wann Winterheide pflanzt, welche Blütenformen zur Auswahl stehen, warum sich Baumheide aus Madeira bei uns so wohl fühlt, welche Pflanzen sich mit der Heide gut verstehen und warum die Heide manchmal "blau" macht, hören sie in der Sendung...
Und der besondere Alexianer-Gartentipp für September:
Zwei Dinge sollte der Gärtner im September nicht vergessen: den Rasen mit kalihaltigem Dünger für den Winter fit machen und die Blumenzwiebeln für Frühjahrsblüher setzen.
Keine Folge verpassen?!
Wenn sie keine Folge verpassen möchten, abonnieren Sie einfach den Podcast, auf iTunes - Spotify - Deezer - Stitcher, Google Podcasts oder dem Podcatcher Ihres Vertrauens.
Noch nie einen Podcast abonniert? Eine Videoanleitung finden Sie hier.