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Stauden - ziemlich beste Freunde?!

Gleich und gleich gesellt sich gern. Drei sind einer zu viel oder Gegensätze ziehen sich an. Welche "Freundschafts-Regeln" auch für Stauden gelten.   

„Stauden sind beste Freunde, wenn sie zusammen schöner sind, als jede für sich allein.“ So einfach fasst es Gärtnermeister Janik Weber zusammen, um zu ergänzen: „und wenn sie lange blühen und nicht viel Arbeit machen“. Damit Hobbygärtner sich vorstellen können, wie solche „Stauden-Freunde“ aussehen können, legt er in der Alexianer Klostergärtnerei zu jeder Jahreszeit neue Schaubeete an.

Gärtnermeister Janik Weber kombiniert Zierkirsche, Oak Leaf Primel und Blaukissen als "Staudenfreunde" im Frühling © GartenRadio.fm
Beim Anlegen eines solchen Frühlingsbeets erklärt der Gärtnermeister, welche „Freundschaftsregeln“ auch für Stauden gelten.

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Die Regel stimmt, meint Weber. Allerdings ist nicht unbedingt das Aussehen gemeint, sondern vor allem die Ansprüche der Stauden. Das hört sich selbstverständlich an, aber immer wieder erlebt Weber, dass Funkien neben Rosen gepflanzt werden. Also Schattenpflanzen neben Sonnenanbeter, die auch noch unterschiedliche Ansprüche an den Boden stellen. Das kann nicht funktionieren. 

Ziemlich beste Freunde sind Eisenkraut (Verbena officinalis) und Wiesensalbei © GartenRadio.fm
Schönheiten mögen unattraktive Freunde

Die Regel stimmt zum Teil, lacht der Gärtnermeister, wenn man die „Schönheit“ mit Leitstaude übersetzt, also eine Staude oder ein Gehölz, das dem Beet Struktur und Richtung gibt. Janik Weber hat sich in seinem Beet für eine Zierkirsche (Prunus serrulata) entschieden. Im Frühjahr blüht sie rosa und entwickelt dann lichtes, rötliches Laub, das im Sommer und Herbst nicht viel Schatten auf das Beet und damit auf die Unterpflanzung wirft. Auch andere kleinere Gehölze, die man problemlos zurückschneiden kann, eignen sich als "Schönheit" im Beet, zum Beispiel der Perückenstrauch (Cotinus coggygria) oder der Spierstrauch (Spiraea).

Rittersporn eignet sich als Leitstaude  © GartenRadio.fm
Als Leit-Staude eignet sich Rittersporn (Delphinium) oder die Kleopatranadel (Eremurus). Im Sommer werden sie mächtige Blickfänger im Beet. Die niedrigeren Pflanzen drumherum sind dann zwar nicht unattraktiver, aber unauffälliger. Beste Freunde sind übrigens Rittersporn und Rosen, die sich beide mit Dünger, Mist oder Kompost bei Laune halten lassen. 

Drei sind einer Zuviel

Auf keinen Fall stimmt diese Regel für Stauden, schüttelt der Gärtnermeister den Kopf. Im Gegenteil. Bei hohen Stauden sollte man nicht weniger als drei Pflanzen setzen, bei kniehohen Stauden dürfen es auch fünf Pflanzen oder mehr sein. Hauptsache man pflanzt eine ungerade Anzahl, denn die bewirkt, dass die Pflanzung natürlich wirkt. Symmetrie kommt in der Natur selten vor. 

In Park und öffentlichen Gärten kann man sich Staudenkombinationen abgucken. Hier der Präriegarten in Weinheim © GartenRadio.fm
Der Tipp von Gärtnermeister Weber:

Eine gute Anleitung, um ziemlich beste Staudenfreunde zu finden, bietet der Katalog der Gärtnerei "Gräfin von Zeppelin". 
 Regeln brechen: Dem Dreier-Bund Oak-Leaf-Primeln, setzt Janik Weber noch eine "versprengte" Einzelpflanze gegenüber. Das erzeugt einen natürlichen Charakter. © GartenRadio.fm
Pflanzbeispiele für ziemlich beste Freunde, welche falschen Freunde immer wieder nebeneinander gepflanzt werden, wie man mit Stauden umgeht, die sich auf Kosten anderer breit machen, und wann ein Staudenbeet für „neue Freunde“ bereit ist  -  hören Sie in dieser Folge.



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