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Der Garten im Oktober: Das Grab als Garten

Der Oktober: Die richtige Zeit, um sich über die Grab-Bepflanzung Gedanken zu machen, wenn im November mit seinen Feiertagen Allerheiligen, Allerseelen oder Totensonntag das Grab „in Ordnung“ sein soll.  

Wer ab und an über Friedhöfe geht, wird die Wandlung bemerkt haben. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Urnengräber. Oft schließt eine Steinplatte das Grab ab und bietet allenfalls Platz für ein Gesteck oder eine Vase. Manchmal erlaubt eine kleine Aussparung im Stein das Pflanzen von Grün. Das ist nicht verwunderlich, denn Urnengräber sind wesentlich preiswerter und ein Stein ist pflegeleichter als eine klassische Grab-Bepflanzung. Zwar kann auch ein Grab pflegeleicht gestaltet werden, meint Alexianer Gärtnermeister Jürgen Adrian, aber ganz ohne Pflege geht es nicht.  

Gräser, Steine und bunte Erika - eine klassische Kombination in neuen Farben © GartenRadio.fm


Ein Garten in festen Grenzen


Wer sein Grab mit Bodendeckern gestaltet, kann zwar Unkrautwuchs eindämmen, aber auch Bodendecker sind nicht komplett pflegefrei. Sie sollten mindestens zweimal im Jahr geschnitten werden. Denn für Gräber gilt auf allen Friedhöfen die Regel, dass die Bepflanzung nicht über das Grab hinausragen darf. Das gilt auch für alle anderen Pflanzen, wie Koniferen, Rosenbäumchen oder Rankpflanzen.

Es muss nicht immer eine Steinfassung sein. Auch Holz eignet sich als naturnahe Grabeinfassung © GartenRadio.fm
Erdbeeren und Tomaten?!

Gärtnern tut der Seele gut und wer sich ein wenig Arbeit zutraut, kann durch die Grab-Bepflanzung auf ganz besondere Weise an den oder die Verstorbene erinnern. Ein Grab voller Erdbeerpflanzen war das ungewöhnlichste Grab, das Jürgen Adrian einmal angelegt hat. Ein Wunsch der Familie, denn Erdbeeren hatten dem Verstorbenen zeitlebens viel Freude gemacht. In Bayern hatte sich eine Enkelin die Erlaubnis erstritten, Tomaten auf das Grab ihres Großvaters zu pflanzen, als Hommage an den leidenschaftlichen Tomatenzüchter. 

Ob es gestattet ist, Obst und Gemüse anzupflanzen, sollte mit der Friedhofsverwaltung abgeklärt werden.

Jürgen Adrian an einem der Beispielgräber in der Alexianer-Klostergärtnerei © GartenRadio.fm
Rosmarin, Salbei und Lavendel


Kräuter können problemlos angepflanzt werden. Rosmarin, Salbei oder Lavendel verströmen einen angenehmen Duft. Jürgen Adrian greift gerne zu Thymian als Bodendecker, um das Grab mediterran wirken zu lassen.

Thymian eignet sich als Bodendecker © GartenRadio.fm
Welche Erde für das Grab?

In Gärtnereien und Gartencentern wird Graberde angeboten. „Aber Graberde braucht man eigentlich nicht“, meint der Gärtnermeister. Die schwarzgefärbte Erde, die über wenig Nährstoffe verfügt, ist lediglich dazu bestimmt, das Grab abzudecken. Dunkle Gräber waren lange Zeit Tradition. Wer dennoch das Grab abdecken möchte, kann heute auf Grabdekor zurückgreifen. Das sind Mulche, die das Unkraut-Wachstum eindämmen und in verschiedenen Farben zu haben sind. 

Wer den Pflanzen etwas Gutes tun will, greift zu einer guten Pflanzerde, mit der Boden verbessert werden kann. 

Schaugräber in der Alexianer Klostergärtnerei  © GartenRadio.fm


Welche Frage man sich vor der Grabbepflanzung als erstes stellen sollte, warum sich Mut zur Lücke lohnen kann und welche Pflanzen besonders pflegeleicht sind - hören Sie in der Sendung.



Der Erden-Test - Fünfter und letzter Teil

Unabhängig von der Erde - die Zeit für die Husarenknöpfchen ist vorbei © GartenRadio.fm

Wie wichtig die richtige Erde für das Wohl der Pflanze ist, haben wir schon einmal ausführlich in einer Sendung behandelt. In diesem Sommer folgt der Praxistest. Anfang Juni haben wir vier Husarenknöpfchen (Sanvitalia) in einen Topf mit Erde gesetzt. Jeweils eine Pflanze in Balkonerde, Blumenerde, Bio-Gemüseerde und Pflanzerde. Die Balkonerde ist die teuerste Erde, die Pflanzerde die preiswerteste. Blumenerde und Bio-Erde liegen im Mittelfeld.

Alle vier Töpfe haben den Sommer unter gleichen Bedingungen verbracht. An demselben Standort mit dem gleichen Gießverhalten. Die Pflanzen wurden nicht gedüngt. Wir haben beobachtet, ob sie unterschiedlich gut gedeihen, wie sie blühen und ob sie mehr oder weniger Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen bekommen. So jedenfalls war das geplant, aber dann ist das passiert, was jedem Gärtner passieren kann. Der lila Topf mit der Balkonerde ist an einem besonders heißen Tag übersehen worden und hat die Trockenheit nicht überlebt.

Das war schade, denn - so wie von Marco Büttgenbach, dem Leiter der Alexianer Klostergärtnerei erwartet - hatte das Husarenknöpfchen in der hochwertigen Balkonerde nach drei Monaten, am meisten Blätter und Blüten gebildet. Wie es sich weiterentwickelt hätte, konnten wir leider nicht mehr beobachten. 

Anfang Oktober, nach fünf Monaten, lautet das Fazit: Die Pflanzen in der Balkonerde hatten sich am besten entwickelt, aber Blumenerde, Bio-Erde und Pflanzerde teilen sich gemeinsam Platz 2, denn Unterschiede sind kaum festzustellen. Für die anstehende Herbstbepflanzung reicht eine Pflanzerde. Und wer sich mit Düngen etwas auskennt, kann sogar für die nächste Sommerbepflanzung in Kasten und Kübel zur preiswerten Pflanzerde greifen. Preiswert ist allerdings nicht mit billig zu verwechseln. Eine hochwertige Pflanzerde sollte es auf jeden Fall sein. Auch für die anstehende Herbstbepflanzung.

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